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Edelkrebse

Der Edelkrebs (Astacus Astacus) zählt gemeinsam mit dem Steinkrebs und dem Dohlenkrebs zu den drei in Kärnten heimischen Flusskrebsarten. Ausgewachsene Edelkrebse können eine Körperlänge von 15-18 cm erreichen. Zu den ursprünglichen Lebensräumen des Edelkrebses zählen nahezu alle Gewässer der Talniederungen. Krebse sind nachtaktiv und ausgesprochene Allesfresser. Ihre Paarungszeit liegt im Herbst. Das Weibchen pflegt Ihre Eier (bis 250 Stück) und später die frisch geschlüpften Larven bis zum Frühsommer. Früher wurde der Edelkrebs in großen Mengen gefangen und für Speisezwecke genutzt. Heute ist er als Folge der Krebspest sehr selten geworden.

Die Krebspest ist eine für unsere heimischen Flusskrebse tödliche Pilzinfektion. 1880 ist sie erstmals in Kärnten, im Ossiacher See, aufgetreten und hat seit damals sehr rasch zahlreiche Bestände in mehreren Wennen vernichtet. Übertragen wird die Krebspest hauptsächlich durch die nordamerikanischen Flusskrebsarten (z.B. Signalkrebs, Kamberkrebs, Roter Amerikanischer Sumpfkrebs). Die „Nordamerikaner“ sind meist resistent gegen die Krebspest, übertragen aber den Erreger. Auch durch infizierte Fischerei- oder Freizeitgeräte kann der Pilz verbreitet werden. Zum Schutz unserer heimischen Krebse gilt als wichtigste Grundregel: Niemals Flusskrebse ohne Fachaufsicht in ein Gewässer ein- oder umsetzten.

Naturruhezone für Edelkrebse & Co

Der Edelkrebs ist durch die Krebspest, Gewässerverschmutzung und Lebensraumverlust sehr selten geworden. Mit dem Landschaftssee Lendorf wurde ein Edelkrebs-Genpool geschaffen, der mithilft diese besondere Tierart zu erhalten. Im See wurden im Jahr 2008 heimische Edelkrebse ausgesetzt. Bei entsprechender Entwicklung werden für Schutzprojekte Besatzkrebse aus dem Genpoolbestand entnommen. Der Landschaftssee hat sich zwischenzeitlich zu einem wertvollen Lebensraum für zahlreiche geschützte Tier- und Pflanzenarten entwickelt.

Die wichtigsten Schutzmaßnahmen sind:

  • Erhaltung und Verbesserung von bestehenden Flusskrebs-Lenbensräumen. Das kann beispielsweise durch Rückbau- und Reviatlisierungsmaßnahmen bei hart verbauten Gewässern erfolgen.
  • Schaffung bzw. Festlegung von Genpool-Beständen als "eiserne Reserve" für Wiederansiedelungsprojekte.
  • Gezielte Besatzmaßnahmen von Flusskrebsen in geeigneten Gewässern (unter Fachaufsicht!)
  • Aufklärung der Bevölkerung als wichtigste Maßnahme gegen die weitere Ausbreitung von fremden, mit dem Krebspesterreger infizierten, Flusskrebsarten (z.B. Signalkrebs).

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